Hagana

Acryl auf Leinwand120 × 150 cm

Sturzflut und Meer

Die klassische Manifestation der Chaoswasser aber ist das Meer.
[…]
Da der ursprüngliche Lebensraum des Menschen nicht das Meer ist, galt in der Antike das Befahren der „tödlichen Salzflut“ grundsätzlich als gefährlich. Bei den Israeliten als einem Volk, das aus der Steppe ins Kulturland gekommen und starke Bindungen an seine Vergangenheit bewahrt hatte und zudem über keinen bedeutenden Hafen verfügte, war das in besonderem Maße der Fall.
[…]
Wo beim Israeliten das Grauen vor der mythischen Chaosmacht verschwunden ist, werden das Meer und seine Bewohner zu einem der staunenswertesten Werke Gottes. […] findet dafür geradezu hymnische Töne:

„Die das Meer befahren, erzählen von seiner Ausdehnung; sobald unsere Ohren
es nur hören, sind wir entsetzt. Dort gibt es Wunderdinge, die staunenswertesten
seiner (Gottes) Werke, alle Arten von Lebewesen, die Riesen der großen (Flut).“

(Othmar Keel, Die Welt der altorientalischen Bildsymbolik und das Alte Testament)